Nachhaltige Kartonverpackungen auf einen Blick

  • Kosteneffiziente Verpackungslösungen für vielfältige Bedarfe
  • Produziert aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Gras
  • Ressourcenschonender Altpapier-Anteil von bis zu 100 % möglich
  • Mehrfach wiederverwendbar und recycelbar
  • Biologisch abbaubar und mit entsprechender Zertifizierung kompostierbar

Was ist Karton?

Nachhaltige Verpackungen aus Karton bestehen aus nachwachsenden Ressourcen wie Holz- und Grasfasern oder recyceltem Altpapier. Sie können bis zu 25-mal recycelt werden und sind biologisch abbaubar. Mit einem Flächengewicht zwischen etwa 150 und 600 mg/m2 – bieten sie eine hohe Stabilität. Überdies können sie CO2-neutral hergestellt werden. Verpacken mit Karton ist also wirklich nachhaltig.

Was sind nachhaltige Kartonverpackungen?

Nachhaltige Verpackungen erfüllen verschiedene Zwecke, wie optimalen Produktschutz, leichtes Handling oder Marketingaufgaben, und verbrauchen dabei nicht mehr Ressourcen und Energie als nötig. Kunden haben die Wahl zwischen umweltfreundlichen Verpackungen aus Karton, Wellpappe oder Vollpappe. Wer Wert auf maximale Nachhaltigkeit bei der Auswahl seiner Kartonage bzw. des Herstellers legt, sollte auf folgende Aspekte achten:

 

Produkte aus 100% recyceltem Papier dürfen mit dem Blauen Engel gekennzeichnet werden, wenn überdies bei der Herstellung weder Chlor noch optische Aufheller oder halogenierte Bleichmittel verwendet wurden und maximal 5% Verpackungsmaterialien wie Kunststoff, Metall etc. enthalten sind.

 

Unternehmen, die für ihre Kartonherstellung Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwenden, können sich bspw. nach FSC® (Forest Stewardship Council) zertifizieren lassen. Der FSC ist ein eigenes Zertifizierungssystem, das ökologische, soziale und ökonomische Aspekte der Waldwirtschaft bewertet. Wer erfolgreich nach FSC zertifiziert wurde, darf seine Produkte mit dem FSC-Label kennzeichnen. Hiermit dokumentieren Unternehmen die Rückverfolgbarkeit FSC-zertifizierter Rohstoffe und Materialien über die gesamte Liefer- und Produktkette.

 

Ein weiteres Siegel für die Rohstoffgewinnung aus sozialverträglicher, ökonomischer und umweltfreundlicher Waldwirtschaft ist PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes). Die Bewertung erfolgt auf Grundlage der ISO-Normen. Während die Kriterien für FSC in allen Ländern gleich sind, werden diese bei PEFC individuell von bestimmten Organisationen in einem Land festgelegt. PEFC erkennt damit auch andere glaubwürdige Zertifizierungssysteme an.

 

Das Öko-Signet des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) für Verpackungen aus Wellpappe ist hingegen lediglich eine Information für Verbraucher, dass Wellpappenverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und sich vollständig recyceln lassen.

Kartonaufbau entsprechend den Verpackungserfordernissen

Eine Verpackung sollte optimal auf das Produkt abgestimmt werden. Eine optimale Stabilität kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden, z. B. durch mehrlagige Wellpappen und/oder eine Erhöhung des Frischholzfaser-Anteils im Karton. Wer die umweltfreundlichste Lösung für sein Produkt sucht, sollte sich daher an Verpackungsprofis wenden. Diese können die Verpackung optimal auf die Bedürfnisse des Packguts und die Einflüsse während des Transports abstimmen.

 

CO2-neutrale Herstellung von Kartons

Bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit ist neben dem Ressourcenverbrauch von Recycling- und Frischfasern auch der Energieeinsatz ein entscheidender Faktor. Bei der Auswahl geeigneter Hersteller sollte man daher auch auf eine CO2-neutrale Produktion achten. Nach PAS 2060 zertifizierte Unternehmen kann man am Carbon-Trust-Label erkennen.

Verwendung von Rohstoffalternativen wie Gras

 

Besonders umweltfreundlich sind Kartonagen mit einem hohen Anteil an Graspapier. Im Gegensatz zu Holz ist Gras ein schnell nachwachsender, regional verfügbarer Rohstoff mit kurzen Transportwegen, der mehrfach im Jahr geerntet werden kann, z. B. von Ausgleichsflächen. Die Kartonherstellung aus Graspapier zeigt viele Vorteile:

  • Einsparung von Chemie für die Entfernung von Lignin, das natürlicherweise in mehrjährigen Pflanzen und damit auch in Holz vorkommt.
  • Verbesserte Stabilität von Wellpappen-Verpackung durch einen hohen Anteil an Stärke, Proteinen und Eiweißen.
  • Verarbeitungseigenschaften: sehr gut inkl. guter Bedruckbarkeit.
  • Einsparung von Wasser im Herstellungsprozess.
  • Einsparung von 25% CO2 gegenüber Kartonagen aus Frischfasern oder Recyclingmaterial.
  • 100% Recyclingfähigkeit, genauso wie bei Karton aus holzbasierten Frischfasern.

Welche Typen nachhaltiger Kartonverpackungen gibt es?

Es gibt eine große Vielfalt an Kartonverpackungen für Lagerung, Transport und Versand. Da die Variationsbreite an Formen und Größen enorm ist, haben sich standardisierte Begriffe für unterschiedliche Verpackungstypen etabliert. Gemäß FEFCO-ESBO-Code (Internationaler Code für Versandverpackungen) sind dies folgende:

  • Rollen und Tafeln
  • Faltschachteln, Faltkisten
  • Deckelschachteln, Stülpschachteln
  • Falthüllen, Trays
  • Schiebeschachteln, Gürtelschachteln
  • Formfeste Schachteln
  • Fertig geklebte Schachteln
  • Inneneinrichtungen von Kartons

Wofür werden nachhaltige Kartons verwendet?

Nachhaltige Kartonverpackungen können als Primär-, Sekundär- und Transportverpackungen eingesetzt werden. Dabei kann eine moderne, nachhaltige Verpackung auch mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen, z. B. als Transportverpackung und Präsentationsverpackung (Shelf-Ready-Verpackung) für den Handel.

 

  • Primärverpackungen aus Karton für direkten Produktkontakt.
    Bei Lebensmitteln nur für trockene Produkte wie Nudeln geeignet. Bei feuchten und fettigen Lebensmitteln müssen Kartons mit einer geeigneten Beschichtung versehen werden. Diese gibt es in viele verschiedenen Varianten, z. B. mit PE (Polyethylen) oder biobasierten Wachsen.
  • Sekundärverpackungen bzw. Umverpackungen
    Hierbei handelt es sich um Verpackungen, die bspw. mehrere Einheiten bündeln und das Handling erleichtern. Idealerweise können Sie gleich für Präsentationszwecken im Handel genutzt werden (Shelf-Ready-Verpackung).
  • Transportverpackungen
    Bei diesen Verpackungen steht der sichere Transport im Vordergrund. Mit einer entsprechenden Bedruckung lässt sie sich zudem für das Marketing nutzen.
Wofür kann man nachhaltige Kartonverpackungen einsetzen?

Funktion nachhaltiger Verpackungen

Feinkartonagen & in­di­vi­du­elle Karton-Ver­packungen
  • stabil
  • bedruckbar
  • vielfältige Veredelungsmöglichkeiten
  • hochwertige Qualität
  • edle Optik
  • langlebig
  • wiederverwendbar
  • nicht hitzebeständig
  • Recyclingfähigkeit wird von Kaschierungen und Druckfarben beeinflusst – mineralölhaltige Druckfarben erschweren das Recycling
  • Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff nur bei entsprechender Beschichtung

Feinkartonagen sind individuelle Verpackungen. Es gibt sie in allen möglichen Varianten und geometrischen Formen. Häufig werden sie kaschiert, lackiert oder bedruckt und mit speziellen Inlays, bspw. aus Karton oder Schaumstoff, versehen. Auch Klarsichteinlagen und spezielle Verschlüsse sind möglich. Sie werden insbesondere für Image- und Werbeverpackungen verwendet und können als Einzelfertigung wie auch in Großserie hergestellt werden.

Versand-Kartonverpackungen
  • leicht
  • bedruckbar
  • wiederverwendbar
  • recycelbar
  • biologisch abbaubar
  • kompostierbar
  • preisgünstig
  • Schutz gegen Erschütterungen durch Fixierverpackungen
  • nicht hitzebeständig
  • bildet keine Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff

Versandverpackungen aus Karton können für nahezu alle Waren eingesetzt werden. Sie sind in den unterschiedlichsten Größen verfügbar und können in ihrer Stabilität individuell auf das jeweilige Packgut angepasst werden. Bei sachgerechter Benutzung können Versandkartonagen mehrfach verwendet werden. Trayverpackungen eignen sich als Versandkarton und zur Warenpräsentation. Empfindliche Waren können mit Schaumstoffeinlagen geschützt werden. Eine zeitgemäße Alternative, z. B. für Elektronikwaren, sind Fixierverpackungen, die das Packgut im Karton schwebend lagern und so Füllstoffe einsparen.

Primär- und Se­kun­där­ver­pa­ckun­gen aus Karton
  • leicht
  • bedruckbar
  • mehrfach recycelbar
  • biologisch abbaubar
  • kompostierbar
  • kostengünstig
  • hitzebeständig mit entsprechender Beschichtung
  • mit Kühlfunktion erhältlich
  • bei Kontakt mit Flüssigkeiten und Fetten, z. B. aus Lebensmitteln, ist eine Beschichtung erforderlich
  • bei Lebensmittelkontakt sind nur Frischfasern oder beschichtetes Recyclingpapier erlaubt

Kartonverpackungen werden mit unterschiedlichen Anteilen an Frischfasern (aus dem Rohstoff Holz und/oder Gras) sowie Recyclingfasern hergestellt. Kartonverpackungen, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, müssen mit einer Beschichtung bzw. Kaschierung versehen werden, die eine Migration von Verpackungsstoffen auf das Lebensmittel und eine Durchweichung der Verpackung verhindert. Derzeit werden hierfür neben Polyethylen (PE) auch Biowachse verwendet. Geforscht wird an Beschichtungen aus Proteinen, z. B. aus Raps, Lupinen, Molke oder Sonnenblumen.

Welche Trends gibt es im Bereich nachhaltiger Kartonverpackungen?

Material der Kartonverpackung

Verpackungen aus recyceltem Zellstoff
  • nachhaltiges Image
  • etablierte Recyclingwege (Rücklaufquote 2021: 77 %)
  • Verwendung von bis zu 100 % Altpapier möglich
  • recycelbar, kompostierbar, biologisch abbaubar
  • vielfältig einsetzbar
  • bedruckbar
  • Recyclingfasern können nicht unendlich oft recycelt werden
  • Herstellung von Recyclingverpackungen erfordert auch Frischfasern
  • Deinking (Befreiung von Druckfarben) schwierig bei Flüssigtonern und Inkjet-Tinten
  • nur ca. 80% der Fasern aufgrund von Verunreinigungen verwendbar
  • Resistenz gegen Feuchtigkeit nur mit Beschichtung

Karton kann zu einem hohen Prozentsatz von bis zu 100 % aus Altpapier bzw. Recyclingpapieren hergestellt werden. Die EN 643 definiert hierfür mehr als 80 unterschiedliche Qualitätsstufen. Das Altpapier wird mit Wasser und ggf. Chemikalien zu einem Papierbrei vermischt, zerfasert und von Verunreinigungen sowie Druckfarben befreit (Deinking). Um ein Faservlies herzustellen, wird der Papierbrei anschließend entwässert und veredelt, z. B. mit Farbe bestrichen.

Verpackungen aus Gras-Karton
  • leicht
  • bedruckbar
  • recycelbar, kompostierbar, biologisch abbaubar
  • regional verfügbar
  • natürliche Optik und Haptik
  • hohe Biegesteifigkeit
  • Einsparung von 99 % Wasser und 95 % CO2-Emissionen im Vergleich zu Holzfasern
  • kann mit herkömmlichen Maschinen verarbeitet werden
  • relativ teuer
  • keine Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
  • Gras ist nicht ganzjährig verfügbar
  • Qualität nur bei landwirtschaftlichem Anbau beeinflussbar
  • Schimmelgefahr bei nicht sachgerechter Trocknung
  • nicht hitzebeständig
  • bei Lebensmittelkontakt nur Frischfasern oder beschichtetes Recyclingpapier erlaubt

Verarbeitet wird getrocknetes Gras (Heu). Dieses wird zunächst gereinigt, zerkleinert, gemahlen und zu Pellets gepresst, bevor es zu Kartonagen verarbeitet wird. Es eignet sich für eine Vielzahl unterschiedlichster Verpackungen sowie, aufgrund seiner hohen Festigkeit, auch als Mittellage in mehrlagigen Faltschachtelkartons. Zellstoff aus Grasfasern kann aktuell etwa 50% der Holzfasern in Kartonagen ersetzen und so zur Verringerung von Holzeinschlag beitragen.

Trends & Ausblick

Aktuell sind viele Materialien als alternative Rohstoffquellen für Papier und Karton in der Entwicklungsphase. Besonders interessant sind hierfür Ausschüsse aus der Lebensmittelproduktion. Ein Forschungsprojekt der Hochschule München zeigt, dass man aus Spargelschalen und -ausschuss Papier (unter Zugabe von Zellstoff) und Fasergussverpackungen (z. B. für Beeren) herstellen kann. Wertvolle Abfall- und Reststoffe müssen also nicht zwangsläufig in der Biogasanlage landen, wenn es Unternehmen gibt, die diese Ideen in die Praxis umsetzen.

Sind nachhaltige Verpackungen aus Karton nur ein Trend oder ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist gefragt: Immer mehr Verbraucher lassen Kriterien wie Umweltfreundlichkeit und Ressourcenschonung in ihre Kaufentscheidung einfließen. Im Jahr 2021 gaben etwa 30 % an, dass sie Produkte eher kaufen, wenn sie in Pappe bzw. Papier verpackt sind.

Kartonverpackungen sind Musterschüler der Kreislaufwirtschaft

 

  • Kartonverpackungen haben hervorragende Umwelt-Eigenschaften – sie werden aus nachwachsenden Ressourcen und bis zu 100 % recyceltem Material (Altpapier) hergestellt und sind CO2-neutral.
  • Kartonverpackungen sind ein tragendes Element einer nachhaltigen Verpackungswirtschaft, die auf Recycling, Wiederverwendung und biologische Abbaubarkeit setzt.
  • Seit 2022 liegt die gesetzlich vorgegebene Recycling-Quote für Karton bei 90 % und durch die Rückführung in Wertstoffkreisläufe werden Ressourcen geschont.
  • Sie können häufig wiederverwendet werden, sind mehrfach recyclingfähig und biologisch abbaubar.
  • Wichtig für eine bestmögliche Nachhaltigkeit: Kartonverpackung an die Größe und das Gewicht der Ware anpassen, so vermeidet man unnötige Verpackungs- und Transportkosten durch zu dicke Kartonage und zusätzliches Füllmaterial.

Graskarton als zukunftsweisender Trend bei nachhaltigen Verpackungen

 

Verpackungen aus Gras-Karton sind ein vielversprechender Trend. Der besonders umweltfreundliche, schnell nachwachsende und regional verfügbare Rohstoff Gras wird holzbasierten Fasern zugesetzt – ganz ohne Chemie. Gras-Karton hat eine hohe Reißfestigkeit und kann bedruckt werden, er ist recyclingfähig, biologisch abbaubar und kompostierbar. Naturkosmetik, Lebensmittel und Holzspielsachen lassen sich bestens in Graskarton verpacken und vermarkten. Derzeit sind Gras-Papier und Gras-Karton jedoch noch relativ teuer. Mit steigender Nachfrage könnten immer mehr Hersteller auf Grasverpackungen setzen und günstigere Preise ermöglichen.

Welchen Einfluss haben Farben auf die Umweltfreundlichkeit von Kartons?

 

Wenig bedruckte Kartonverpackungen aus Monomaterial und ohne große Etiketten sind besonders umweltfreundlich und einfach zu recyceln. Die Anforderungen der Verbraucher und auch der Produzenten nach einer ansprechenden, unverwechselbaren Verpackung sind allerdings hoch. Daher werden die meisten Kartons mit unterschiedlichen Verfahren bedruckt.

Mit Öko-Druckfarben bedruckte Kartonagen lassen sich dabei wesentlich besser recyceln als solche, die mit mineralölhaltigen Farben bedruckt wurden. Öko-Druckfarben enthalten ausschließlich Bindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen wie Leinöl oder Sojaöl.

Welche neuen Entwicklungen gibt es im Bereich nachhaltiger Verpackungen aus Karton?

  • Verpacken von Gebinden
    Aus Deutschland kommt der weltweit patentierte Kartonträger „LitePac Top“ zum Transport von Getränkeflaschen. Die Gebinde-Verpackung ermöglicht ein sicheres Verpacken ohne Schrumpffolie und trägt damit zur Kunststoff-Vermeidung bei.
  • Getränkeverpackungen mit recycelbarer Barriereschicht
    Generell müssen Getränkekartons mit einer wasserundurchlässigen Beschichtung versehen werden, damit keine Flüssigkeit austritt. Innovative Hersteller entwickeln derzeit Alternativen zur herkömmlichen Beschichtung aus Polyethylen oder Aluminium.
  • Mehrteilige Verpackungen
    Immer mehr Verbreitung finden auch Lebensmittel-Verpackungen, die aus dünnem Kunststoff und einer bedruckten Karton-Umhüllung bestehen, wobei die zwei Schichten nach dem Genuss des Inhalts problemlos getrennt und separat entsorgt werden können.
  • Durchdachtes Design spart Verpackungsmaterial und unterstreicht die Funktion
    Kreatives Packungsdesign zielt darauf ab, den Einsatz von Verpackungsmaterial zu minimieren und gleichzeitig das Produkt oder die Ware optimal zu schützen. Hier gibt es kontinuierlich neue Entwicklungen, z. B. die „schwebende“ Lagerung von Eiern mittels spezieller Wellpappenverpackung für den Versand. Dabei kommt auch die Ästhetik der Verpackung nicht zu kurz.
  • Fasergussverpackungen
    Eierkartons sind die wohl bekanntesten Verpackungen aus Faserguss. Mittlerweile werden Faserformeinlagen und Faserpolster aber auch für viele weitere Verpackungsanwendungen genutzt, z. B. als Polster- und Schutzverpackung für Handelswaren und Konsumgüter, zur Fixierung und Transportsicherung. Sie ersetzen Verpackungsmaterialien aus Styropor, Schäumen sowie Kunststoffen und werden aus 100 % Altpapier gefertigt.

FAQ

  • Wofür steht die Abkürzung FEFCO bei nachhaltigen Kartonverpackungen?
    Die Fédération Européenne des Fabricants de Carton Ondulé (Europäische Vereinigung der Wellpapphersteller, kurz FEFCO) und die European Solid Board Organization (Europäische Organisation für Vollpappe, kurz ESBO) haben internationale Standardgrößen für Kartonverpackungen entwickelt und einen entsprechenden Katalog herausgegeben. Vielfältige Grundtypen und Unterformen der Kartonverpackungen aus Wellpappe und Vollpappe werden mit einem aus vier Ziffern bestehenden Code gekennzeichnet, was den Einsatz der Verpackungsmaterialien im E-Commerce erleichtert. So unterscheidet der FEFCO-Katalog u. a. zwischen Faltschachteln, Deckelschachteln/Stülpschachteln, Schiebeschachteln.
  • Welche nachhaltigen Kartonverpackungen können für Lebensmittel verwendet werden?
    Es gibt eine große Auswahl von Kartonverpackungen, die für Lebensmittel eingesetzt werden. Bei der Verwendung von Kartonagen für Lebensmittel ist neben dem Nachhaltigkeitsaspekt vor allem auch der Hygieneaspekt zu beachten und das Risiko einer Migration von Mineralölbestandteilen, genauer gesagt Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH, MOAH), aus recycelten Kartons auf das Lebensmittel. Hauptursächlich hierfür sind Rückstände von mineralischen Druckfarben. Auf diese Gefahr hat das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) schon 2009 hingewiesen. Für Papiere, Kartons und Pappen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, hat das BfR daher eine Empfehlung herausgegeben, die kontinuierlich ergänzt wird. Idealerweise werden für Kartonverpackungen mit Direktkontakt zum Lebensmittel daher Frischfasern verwendet ggf. mit Beschichtungen, die eine Migration unerwünschter Stoffe vermeiden. Eine beliebte und nachhaltige Verpackungslösung sind auch Innenbeutel in Faltschachteln.
  • Wie entsorgt man nachhaltige Kartonverpackungen am besten?
    Ökologische Verpackungen aus Karton gehören – möglichst zerkleinert und frei von Kunststoff-Klebeband – in die Altpapiertonne und werden anschließend dem Recycling zugeführt. Unbeschichtete und unbedruckte Kartons können auch auf den heimischen Kompost gegeben werden, ein entsprechendes Siegel gibt Sicherheit. Beschichtete Kartons gehören in die gelbe Tonne bzw. in den gelben Sack, verschmutzte Kartonagen (z. B. Pizzakartons mit Speiseresten) in die Restmülltonne.
  • Wie kann man feststellen, ob es sich um eine nachhaltige Verpackung aus Karton handelt?
    Ein bekanntes Symbol für Recyclingfähigkeit besteht aus drei Pfeilen, die ein Dreieck bilden. Die Abkürzung PAP gibt an, dass es sich um Papier bzw. Pappe handelt. Generell sind Kartonagen biologisch abbaubar und kompostierbar – bei bedruckten, veredelten und folierten Kartons kann dies jedoch eingeschränkt gelten. Zertifizierungen nach DIN CERTCO in Deutschland und TÜV Austria in Österreich garantieren die Bioabbaubarkeit und Kompostierbarkeit nach der EU-Norm EN 13432.