Recyclebare Verpackungen
Ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit
Recyclingfähige Verpackungen auf einen Blick
- Recyclebare Verpackungen können den Verbrauch endlicher Ressourcen verringern und Müll reduzieren.
- Recyclingfähige Verpackungen können aus einzelnen Materialien, Verbundmaterialien oder einer vom Verbraucher trennbaren Kombination unterschiedlicher Materialien bestehen.
- Die Vielfalt recyclebarer Verpackungen für Service, Lagerung, Versand und Transport wächst kontinuierlich.
- Ob eine Verpackung recyclingfähig ist, kann man an bestimmten Siegeln und Labeln erkennen.
- Recyclebare Verpackungen fördern die Kreislaufwirtschaft, vorausgesetzt, die Verpackungen werden über die korrekten Recyclingwege entsorgt.
Was sind recyclebare Verpackungen?
Recyclingfähige Verpackungen können nach Gebrauch wiederverwertet werden. Wiederverwertung bedeutet, dass die Verpackungen gesammelt, sortiert und die in ihnen enthaltenen Rohstoffe mit geeigneten Verfahren zurückgewonnen und für neue Produkte verwendet werden. So entstehen Wertstoffkreisläufe, die Ressourcen schonen und Müll verringern.
Was zählt zu den recyclingfähigen Verpackungen?
Recyclingfähige Verpackungen können aus Papier, Karton, Glas, Metall, Kunststoff oder einer Kombination dieser Materialien bestehen. Insbesondere im Bereich der Materialkombinationen gibt es heutzutage eine große Fülle an Verpackungsalternativen:
- Verpackungen aus Monomaterialien
- klassische Verbundverpackungen, bei denen die fest miteinander verbundenen Materialien erst durch technische Verfahren wieder voneinander getrennt werden können, z. B. Saft- und Milchverpackungen
- mehrteilige Verpackungen, z. B. Joghurtbecher aus Kunststoff mit Pappbanderole und Aluminiumdeckel, deren Bestandteile vom Verbraucher getrennt entsorgt werden (können)
Nachfolgend stellen wir Ihnen recyclebare Verpackungen aus unterschiedlichen Materialien mit Vor- und Nachteilen vor. Unter dem Reiter „Inhalt“ finden Sie nähere Informationen zu Rohstoffen, Herstellung und Recyclebarkeit der einzelnen Verpackung.
Recyclebare Papierverpackungen
Papier-Verpackungen werden in der Regel aus Pflanzenfasern hergestellt. Hierfür müssen heutzutage nicht mehr zwangsläufig Bäume gefällt werden. Die benötigten Fasern können z. B. auch aus Gras, Stroh, Kenaf, Hanf, Bambus, Zuckerrohr, Eukalyptus oder Kakaobohnen gewonnen werden. Besonders nachhaltig ist die Verwendung regionaler Rohstoffe, die keine langen Transportwege erfordern. Recyclingwege für Papier sind seit Jahren in Deutschland etabliert, sodass Papier hierzulande zu fast 100 Prozent recycelt wird.
- besteht aus bis zu 100 % Recyclingpapier
- platzsparende Lagerung – Luft wird erst vor Verwendung eingeblasen
- Entsorgung über Altpapiertonne
- hohe Schutzwirkung
- blickdicht und beschreibbar
- 100 % recyclingfähig
- keine Noppenabdrücke auf Waren bei Papierkaschierung
- ggf. mit heimkompostierbarer Siegelschicht
- Papier-Luftpolsterfolien, die Papier und Noppenfolie kombinieren, setzen Kraftpapier ein, das einen hohen Anteil an Frischfasern enthält.
Traditionelle Luftpolsterfolien bestehen aus (biobasiertem) Polyethylen oder Polyamid. Luftpolsterfolien können aber auch als Kombination von Kraftpapier und Noppenfolie oder komplett aus Papier hergestellt werden. Bei Luftpolsterfolien aus 100 % Papier wird die Luft erst kurz vor Verwendung eingeblasen. Diese nachhaltigen Verpackungen lassen sich damit platzsparend lagern.
- hohe Reißfestigkeit
- kann mit Fäden zusätzlich verstärkt werden
- gute Sofort- und Dauerhaftung
- Nassklebeband haftet auch gut bei Temperaturschwankungen
- bedruckbar
- rückstandsfrei zu entfernen
- 100 % recycelbar
- kann gemeinsam mit Versandverpackung entsorgt werden
- natürliche Optik und Haptik
- teurer als PP-Klebebänder
- nicht transparent
Papierklebebänder eignen sich für leichte und mittelschwere Pakete. Sie bestehen aus mehreren Schichten:
- Trägerschicht (Papier),
- Haftvermittler für das Klebemittel,
- Kleber (Naturkautschukkleber oder Leim auf Stärkebasis) und
- Trennlackierung (damit sich die einzelnen Papierlagen beim Abrollen voneinander lösen lassen).
Man unterscheidet zwischen Selbstklebebändern (Packband) und Nassklebebändern. Bei Letzteren wird die Klebewirkung erst im Kontakt mit Wasser aktiviert. Es eignet sich vor allem für industrielle Verpackungsanwendungen und ist überdies preiswerter als Klebebänder aus PVC oder PP.
- leicht
- bedruckbar
- recycelbar
- biologisch abbaubar
- kompostierbar
- preisgünstig
- nicht hitzebeständig
- bildet keine Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
Versandtaschen gibt es in vielen Größen, Stärken und Ausstattungen, z. B. als Versandtasche mit und ohne Polsterung, Einlage aus Karton oder Fenster. Für die klassischen Versandtaschen wird üblicherweise Kraftpapier eingesetzt. Recyclingware verwendet man z. B. für Versandtaschen aus Wellpappe, mehrlagige Versandtaschen oder ökologische, plastikfreie Alternativen zu Luftpolstertaschen, die mit einer Füllung aus geschreddertem Recyclingpapier ausgestattet sind.
- leicht
- mehrfach verwendbar
- recyclingfähig
- kompostierbar
- sehr gute Fixier- und Polstereigenschaften
- kann auch aus Altpapier, Gras und Stroh hergestellt werden
- bildet keine Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
Polsterpapier, das auch als Knüllpapier bezeichnet wird, wird zum Ausstopfen von Hohlräumen in Versandverpackungen eingesetzt. Es schützt empfindliche Waren während Transport und Versand vor dem Verrutschen. Üblicherweise wird hierfür die einfachste Produktqualität (Schrenzpapier) eingesetzt, die zu
100 % aus Recyclingfasern besteht.
- leicht
- bedruckbar
- vielseitig einsetzbar
- mehrfach recycelbar
- biologisch abbaubar
- kompostierbar (nicht bei allen Beschichtungen!)
- kostengünstig
- bei Lebensmittelkontakt nur Frischfasern oder beschichtetes Recyclingpapier erlaubt
- unbeschichtet keine Barrierewirkung gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
- Nassverfestiger in Tiefkühlverpackungen sind problematisch beim Recycling
Papierverpackungen für Lebensmittel werden aus natürlichen oder synthetischen Fasern auf Cellulosebasis hergestellt, aus Holzschliff oder aus Fasern, die aus synthetischen Hochpolymeren gewonnen werden. Recycelte Papierfasern dürfen für Lebensmittelverpackungen nur dann eingesetzt werden, wenn über die sogenannte gute Herstellungspraxis gewährleistet ist, dass diese keine Reste von Druckfarben oder Klebstoffen enthalten und auch sonst keine bedenklichen Stoffe beim Kontakt in das Lebensmittel übergehen können.
Recyclebare Karton-Verpackungen
Kartonagen können aus bis zu 100 % Altpapier hergestellt werden. Eine umweltfreundliche Verpackung und Alternative zum holzbasierten Rohstoff für die Karton-Herstellung ist Graspapier, denn Gras ist ein regional verfügbarer, schnell nachwachsender Rohstoff. Bei der Verwendung von Grasfasern können im Vergleich zu Holzfasern zudem 99 % Wasser und 95 % CO2-Emissionen eingespart werden.
Verpackungen aus Karton haben ein breites Einsatzgebiet. Sie lassen sich mehrfach verwenden und bis zu 25-mal recyceln. Überdies sind sie biologisch abbaubar. Die Recyclingwege und -verfahren für Karton-Verpackungen funktionieren europaweit gut.
- stabil
- bedruckbar
- vielfältige Veredelungsmöglichkeiten
- hochwertige Qualität
- edle Optik
- langlebig
- wiederverwendbar
- nicht hitzebeständig
- Recyclingfähigkeit wird von Kaschierungen und Druckfarben beeinflusst – mineralölhaltige Druckfarben erschweren das Recycling
- Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff nur bei entsprechender Beschichtung
Feinkartonagen sind individuelle Verpackungen. Es gibt sie in allen möglichen Varianten und geometrischen Formen. Häufig werden sie kaschiert, lackiert oder bedruckt und mit speziellen Inlays, bspw. aus Karton oder Schaumstoff, versehen. Auch Klarsichteinlagen und spezielle Verschlüsse sind möglich. Sie werden insbesondere für Image- und Werbeverpackungen verwendet und können als Einzelfertigung wie auch in Großserie hergestellt werden.
- leicht
- bedruckbar
- wiederverwendbar
- recycelbar
- biologisch abbaubar
- kompostierbar
- preisgünstig
- Schutz gegen Erschütterungen durch Fixierverpackungen
- nicht hitzebeständig
- bildet keine Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
Versandverpackungen aus Karton können für nahezu alle Waren eingesetzt werden. Sie sind in den unterschiedlichsten Größen verfügbar und können in ihrer Stabilität individuell auf das jeweilige Packgut angepasst werden. Bei sachgerechter Benutzung können Versandkartonagen mehrfach verwendet werden. Trayverpackungen eignen sich als Versandkarton und zur Warenpräsentation. Empfindliche Waren können mit Schaumstoffeinlagen geschützt werden. Eine zeitgemäße Alternative, z. B. für Elektronikwaren, sind Fixierverpackungen, die das Packgut im Karton schwebend lagern und so Füllstoffe einsparen.
- leicht
- bedruckbar
- mehrfach recycelbar
- biologisch abbaubar
- kompostierbar
- kostengünstig
- hitzebeständig mit entsprechender Beschichtung
- mit Kühlfunktion erhältlich
- bei Kontakt mit Flüssigkeiten und Fetten, z. B. aus Lebensmitteln, ist eine Beschichtung erforderlich
- bei Lebensmittelkontakt sind nur Frischfasern oder beschichtetes Recyclingpapier erlaubt
Kartonverpackungen werden mit unterschiedlichen Anteilen an Frischfasern (aus dem Rohstoff Holz und/oder Gras) sowie Recyclingfasern hergestellt. Kartonverpackungen, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, müssen mit einer Beschichtung bzw. Kaschierung versehen werden, die eine Migration von Verpackungsstoffen auf das Lebensmittel und eine Durchweichung der Verpackung verhindert. Derzeit werden hierfür neben Polyethylen (PE) auch Biowachse verwendet. Geforscht wird an Beschichtungen aus Proteinen, z. B. aus Raps, Lupinen, Molke oder Sonnenblumen.
Recyclebare Verpackungen aus Glas
Glas besteht aus Quarzsand, Soda und Kalk. Diese werden in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften in unterschiedlichen Anteilen miteinander vermischt. Die Glasherstellung erfordert Temperaturen von mehr als 1.600 °C. Glas lässt sich nahezu unendlich oft recyceln, ohne dass die Qualität beeinträchtigt wird – vorausgesetzt, es ist nicht verunreinigt, z. B. durch Kunststoffe oder Metalle, und farblich korrekt sortiert.
Glas wird vornehmlich für die Verpackung von Gütern und Produkten eingesetzt, bei denen es auf Hygiene ankommt, da an der glatten, nicht porösen Oberfläche Bakterien, Keime und Gerüche weniger leicht haften. Der für das Recycling erforderliche Prozess des Einschmelzens ist energieintensiv. Im Verhältnis zur Glasherstellung aus Rohmaterialien, kann jedoch Energie eingespart werden.
- hohe chemische Beständigkeit
- für Gase undurchlässig
- hitzebeständig
- sehr langlebig
- leicht zu reinigen, sterilisieren, depyrogenisieren (Heißluftsterilisieren)
- Schutz vor UV-Strahlung (braunes Glas)
- individuelle Optik
- 100 % wiederverwertbar bei sortenreiner Sammlung
- mehrfach recycelbar ohne Qualitätseinbußen
- zerbrechlich (Verletzungsgefahr)
- hohe Transportkosten wegen des hohen Gewichts
- Einwegglas hat eine schlechte Ökobilanz
- Spezielle Gläser können beim Altglasrecycling große Probleme verursachen
Da in der Pharmabranche äußerst hohe Standards für die Verpackung eingehalten werden müssen, kommen ausschließlich Glastypen aus 3 festgelegten Typenklassen zum Einsatz. Diese festgelegten Typen orientieren sich an der Glassorte (Borosilikat-Glas, Natriumoxidglas etc.) – je nach gewünschter hydrolytischer Beständigkeit. Die Glasbehältnisse werden u. a. für Flaschen, Ampullen und Spritzen eingesetzt. Der Altglasentsorgung zugeführt werden dürfen nur restentleerte Behältnisse ohne Anhaftungen von gefährlichen Stoffen oder Krankheitserregern. Überdies dürfen sie weder scharf noch spitz sein.
- hochwertige, individuelle Optik
- stabil, hygienisch und geruchlos
- sicher verschließbar
- UV-Schutz bei braunem Glas
- mehrwegfähig
- 100 % wiederverwertbar bei sortenreiner Sammlung
- mehrfach recycelbar ohne Qualitätseinbußen
- zerbrechlich (Verletzungsgefahr)
- bei Glasbehältnissen mit großer Öffnung Gefahr der mikrobiellen Verunreinigung bei Produktentnahme
- aufgrund des Gewichts weniger gut als Reiseverpackung geeignet
- Gewicht erhöht Transportkosten
- schlechte Ökobilanz von Einwegglas
Im Kosmetikbereich wird Glas u. a. für Parfums, Cremes und Lotionen verwendet. Dabei kommt vorwiegend Einweg-Glas zum Einsatz. Mehrweg- bzw. Refill-Systeme mit Glasverpackungen bieten aktuell nur wenige Naturkosmetik-Hersteller an.
- stabil
- hygienisch (auch bei Mehrweg)
- undurchlässig für Gase, Fette und Flüssigkeiten
- geruch- und geschmacklos
- hitzebeständig (ideal für Hitzesterilisation von Lebensmitteln)
- sicher verschließbar
- braunes Glas ist nahezu undurchlässig für UV-Strahlung
- individuelle Formen
- mehrwegfähig (bis zu 50 Mal wiederbefüllbar)
- sortenrein zu 100 % wiederverwertbar
- mehrfach recycelbar ohne Qualitätseinbußen
- relativ schwer
- zerbrechlich
- höhere Transportkosten aufgrund des Gewichts
- schlechte Ökobilanz von Einwegglas
- schlechtere Ökobilanz als PET-Mehrwegflaschen
Mit durchsichtigen Glasverpackungen können Lebensmittel besonders ansprechend präsentiert werden. Im Gegensatz zu Weißblechkonservendosen ermöglichen sie dem Kunden einen direkten Blick auf die Ware. Sie werden u. a. für Brotaufstriche, Getränke, Essig uvm. eingesetzt. Braune Glasflaschen eignen sich besonders für lichtempfindliche Lebensmittel wie Öle und Gewürze. Individuell gestaltete Verpackungen aus Glas wirken besonders edel und empfehlen sich für die Verpackung hochwertiger Waren, z. B. edle Spirituosen.
Recycelbare Metall-Verpackungen
Metallverpackungen können aus einem oder mehreren verschiedenen Metallen bestehen. Zu den am häufigsten verwendeten gehören Aluminium, Weißblech und (Edel-)stahl. Sie werden u. a. in der Lebensmittel-, Getränke- Pharma- und Elektronikindustrie genutzt. Die Herstellung von Metall-Verpackungen ist energieintensiv, allerdings können die Verpackungen mehrfach verwendet werden, was sich positiv auf die Ökobilanz auswirkt.
Für Haushalte wie auch für Unternehmen gibt es eigene Entsorgungswege. Endverbraucher geben Metallverpackungen üblicherweise in den Gelben Sack / die Gelbe Tonne. Unternehmen entsorgen Metallverpackungen über spezialisierte Sammelsysteme und Recyclingunternehmen. Für die Wiederverwertung wird Metall meist eingeschmolzen und anschließend raffiniert.
- langlebig
- robust
- hygienisch
- korrosionsbeständig
- hohe Chemikalienbeständigkeit
- leicht zu reinigen
- sterilisierbar
- gravierbar, bedruckbar
- wiederverwendbar
- 100 % recycelbar
- relativ schwer, was die Transportkosten erhöht
- teurer als andere Verpackungsmaterialien
- hoher Energieaufwand in der Herstellung
- hohe Wärmeleitfähigkeit kann Produkte beeinträchtigen
- kratzempfindlich
- beschädigte Oberflächen begünstigen Korrosion
Stahl entsteht durch Raffinierung von Eisen. Danach folgt eine Veredelung mittels Zusatzstoffen, wie bspw. Nickel, Chrom, Mangan, um dem Endprodukt die gewünschten Eigenschaften zu verleihen. Edelstahl besteht aus Eisen und mindestens 10 % Chrom. Die Stahlerzeugung erfordert sehr hohe Temperaturen und ist somit energieintensiv.
Aufgrund seiner hygienischen Eigenschaften findet man Verpackungen aus Edelstahl im Bereich der Lebensmittelindustrie und -verarbeitung und in der Medizin. Überdies werden Edelstahlverpackungen für die Lagerung von Chemikalien verwendet. Innovative Unternehmen und Städte testen Mehrwegverpackungen aus Edelstahl.
Das Recycling ist ressourcensparender als die Herstellung von neuem Edelstahl und kann unendlich oft, ohne Qualitätseinbußen, wiederholt werden. Edelstahl kann mit modernen Detektoren, ebenso wie andere Metalle und Nichtmetalle, im Abfallstrom identifiziert, heraussortiert und ohne Qualitätsverluste zu 100 % recycelt werden.
- sehr stabil
- luftundurchlässig
- lichtundurchlässig
- wasser- und geruchsdicht
- robust
- hitze- und kältebeständig
- 100 % recycelbar
- bedruckbar, prägbar, beschreibbar
- lebensmittelecht
- relativ hohes Gewicht
- gewichtsbedingt hohe Transportkosten
- Rostbildung, wenn Schutzschichten oder Lackierungen beschädigt sind
- Korrosion wirkt sich auf Haltbarkeit des verpackten Produkts aus
- geringe Formbarkeit und Flexibilität
- hoher Energieaufwand für Herstellung und Recycling
- hoher Platzbedarf bei der Lagerung
Weißblechverpackungen werden für Lebensmittel (Getränkedosen, Konservendosen für Gemüse, Fisch, Fleisch etc.), Kosmetik (Deodorants, Parfüms, Haarspray, Tuben etc.), pharmazeutische Produkte (u. a. Blisterverpackungen) und chemische Produkte (Behälter für Farben, Lacke, Lösungsmittel etc.) eingesetzt.
Weißblech kann beliebig oft ohne Qualitätseinbußen recycelt werden. Die Recyclingquote betrug 2018 laut Thyssenkrupp 90,4 % in Deutschland. Überdies spart Weißblechrecycling laut der Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt in Deutschland jährlich etwa 1 Mio. Tonnen Primärrohstoffe ein. Reduzierte Materialstärken sparen überdies Rohstoffe.
- leicht
- luft- und wasserundurchlässig
- lichtundurchlässig
- kälte- und hitzebeständig
- geschmacksneutral
- je nach Materialdicke sehr flexibel bis stabil
- wiederverwertbar
- kann zu vielen Formen verarbeitet werden
- hochwertige Optik, prägbar
- kann in herkömmlichen Abfallströmen mit moderner Technik identifiziert werden
- 100 % recycelbar
- Aluminiumfolie kann sich beim Kontakt mit feuchten, säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln auflösen und ins Lebensmittel übergehen
- ohne Beschichtung nicht für Fertiggerichte geeignet
- für Lebensmittelverpackungen wird neues Aluminium benötigt
- Verschiedene Aluminiumlegierungen erschweren das Recycling
- Umweltschädliche Rohstoffgewinnung (Entstehung von giftigem Rotschlamm)
Aluminium kommt als Haupt- und Nebenbestandteil von Verpackungen zum Einsatz. Häufig wird es mit anderen Materialien, z. B. Kunststoffen, kombiniert, um die Anforderungen an Schutz, Haltbarkeit und Funktionalität zu erfüllen.
Aluminium wird in Lebensmittelverpackungen ebenso eingesetzt (beispielsweise Getränkedosen, Konservendosen, Folien, Tüten, Menü-/Grillschalen, Verschlüssen), als auch für pharmazeutische Verpackungen (beispielsweise Blisterverpackungen), Kosmetikverpackungen (beispielsweise Tuben, Deospraydosen) sowie Haushaltsverpackungen. Die Recyclinquote beträgt laut Aluminium Deutschland hierzulande 93,5 %. Für das Recycling von Aluminium wird nur 5 % der Energie von Primäraluminium benötigt.
Recyclebare Kunststoff-Verpackungen
Zu den am meisten verwendeten recycelbaren Kunststoffen gehören PET, PE und PP. Basis all dieser Kunststoffe war früher ausschließlich Erdöl. Heute gibt es vielfältige Alternativen, die aus Pflanzen oder industriellen Rest- und Abfallstoffen gewonnen werden. So können fossile Ressourcen geschont werden.
Die Sammlung erfolgt über etablierte Systeme wie den Gelben Sack / die Gelbe Tonne. Entsorgungsbetriebe können mit modernen Spektroskopieverfahren verschiedene Kunststoffarten identifizieren und voneinander trennen. Aufwendig im Recycling sind derzeit noch Verbundverpackungen.
- leicht
- hohe Festigkeit
- fett-, feuchtigkeits- und säurebeständig
- hohe Beständigkeit gegenüber vielen Chemikalien
- schweißbar
- enthält keine Weichmacher
- härter und hitzebeständiger als Polyethylen
- elastisch bis ca. 0 °C
- geeignet als Mikrowellengeschirr
- wird auch als Beschichtung für Verpackungen verwendet
- sehr gut zu recyceln
- zerfällt unter UV-Strahlung zu Mikroplastik
- Additive und Füllstoffe schränken Recyclingfähigkeit ein
- erweicht bei hohen Temperaturen über 100 °C
Polypropylen (PP) wird aus Erdöl oder Erdgas gewonnen. Biobasiertes Polypropylen kann aus pflanzlichen Fetten, Ölen oder Zuckerrohrmelasse gewonnen werden. Die Eigenschaften von biobasiertem PP ähneln dem von herkömmlichem PP. Noch ist biobasiertes PP teurer als erdölbasiertes PP.
Polypropylen wird als Verpackung für Lebensmittel genutzt, z. B. für Joghurtbecher, Verschlüsse von Flaschen oder wiederverwendbare Kunststoffverpackungen sowie als Kanister für säurehaltige oder basische Flüssigkeiten. PP-Verpackungen werden über den Gelben Sack / die Gelbe Tonne in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt. Es lässt sich mit Hilfe der Nah-Infrarot-Spektroskopie im Abfallstrom identifizieren und zurückgewinnen.
- leicht
- langlebig
- wasserabweisend
- wärmeisolierend als PE-Schaum
- stoßdämpfend als PE-Schaum
- enthält keine Weichmacher
- optional antistatisch oder elektrisch leitfähig
- passgenaue Fertigung möglich
- kann eingefärbt werden
- 100 % recycelbar
- preisgünstig
- Verbrauch fossiler Ressourcen
- nicht biologisch abbaubar
- bei Sonnenbestrahlung: Eintrag von Mikrokunststoff in die Umwelt
Bei Polyethylen handelt es sich um einen weit verbreiteten und besonders vielseitigen Kunststoff. Polyethylen (PE) kann aus Erdöl hergestellt werden oder aus stärke-, zucker- oder zellulosehaltigen Pflanzen. Biobasiertes PE hat die gleiche chemische Struktur und die gleichen Eigenschaften wie erdölbasiertes Polyethylen.
Es ist geeignet als Primärverpackung für Lebens- und Futtermittel, Haushaltswaren und wird zur Verpackung von hygienisch anspruchsvollen Gütern im Bereich Medizin und Arzneimittel eingesetzt. Überdies finden PE-Folien Anwendung als kostengünstige, sichere Transportsicherung für palettierte Waren. Auch Schaumstoffe können aus PE hergestellt werden. Reine PE-Verpackungen haben eine exzellente Recyclingfähigkeit.
- leicht
- stabil und bruchsicher
- kann zu vielfältigen Formen verarbeitet werden
- bildet Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
- mehrfach recycelbar
- preisgünstig
- lebensmittelgeeignet
- basiert auf fossilen Rohstoffen
- nicht biologisch abbaubar
- Produkte aus recyceltem PET (rPET) sind nicht unbegrenzt recycelbar
- mit Beschichtungen und Additiven schwerer recycelbar
- durch Recyclinganlagen kann Mikroplastik in die Umwelt gelangen
PET (Polyethylenterephthalat) wird aus Ethylenglykol und Terephthalsäure oder Dimethylterephthalat (DMIT) hergestellt. Ethylenglykol kann aus Erdgas oder Biomasse gewonnen werden. Terephthalsäure wird zumeist aus petrochemischen Rohstoffen wie Xylol hergestellt. Biobasiertes PET hat den gleichen chemischen Aufbau wie erdölbasiertes PET und damit die gleichen Eigenschaften.
Die wohl bekannteste PET-Verpackung ist die PET-Getränkeflasche. Aus PET können aber auch Verpackungen für Lebensmittel oder Kosmetik hergestellt werden. PET-Flaschen können bis zu 25-mal erneut befüllt werden, bevor sie mechanisch recycelt werden. Aus einer in 2020 erhobenen Auswertung geht hervor, dass die Recyclingquote von Flaschen aus PET derzeit etwa 94 % beträgt. Der Anteil an recyceltem Kunststoff in der rPET-Flasche liegt bei 30 %.
Sind recyclebare Verpackungen nur ein Trend oder ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit?
Recyclingfähige Verpackungen sind angesichts des hohen Abfallaufkommens eine Notwendigkeit. Dieser Ansicht ist nicht zuletzt auch die EU-Kommission, die in ihrem Vorschlag vom 30.11.2022 zur Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle deutlich macht, dass das das Abfallaufkommen bis zum Jahr 2030 verringert werden soll. Ansatzpunkte sind neben dem Vermeiden und Verringern von Abfall, das Recycling und die Wiederverwertung von Stoffen.
Die Recyclingfähigkeit von Verpackungen ist somit ein wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Wenn aus ihnen neue Produkte entstehen, können Abfallmengen reduziert, endliche Ressourcen geschont sowie Energie und Wasser für den Herstellungsprozess eingespart werden.
Warum ist der Aufbau von Wertstoffkreisläufen so wichtig?
Recycling steht und fällt mit der Funktionsfähigkeit von Kreislaufwirtschaftssystemen, der Zuverlässigkeit von Entsorgungs- und Recyclingströmen und der Wirtschaftlichkeit von Recyclingprozessen. Die Interessen von verschiedenen, in der Wertschöpfungskette involvierten, Akteuren müssen angemessen berücksichtig werden, damit die Kreislaufwirtschaft funktionieren kann:
- Die Rückführung von recycelbaren Produkten muss für Endverbraucher und Unternehmen einfach möglich sein. Nur wenn genutzte Materialien in Sammelsysteme zurückgeführt werden, können sie einem Recycling unterzogen werden.
- Zusätzlich ist eine Wiederverwertung nur möglich, wenn Materialien sorgfältig getrennt und in die richtigen Stoffströme überführt werden.
- Das Recycling muss für Sortier- und Verarbeitungsbetriebe wirtschaftlich sein.
- Für zurückgewonnene Rohstoffe müssen geeignete Märkte gefunden werden. Hierfür müssen Hersteller, Recyclingbetriebe und Forschungsinstitutionen (weiterhin) eng zusammenarbeiten.
Was sind aktuelle Probleme bei recyclebaren Verpackungen?
Verbundstoffe, Mischkunststoffe, eingefärbtes Plastik und Kunststoffe sowie Etiketten erschweren die Wiederverwertung. Für manche grundsätzlich recyclingfähigen Verpackungen aus biobasierten Kunststoffen, z. B. aus Polymilchsäure (PLA), fehlen vielerorts noch Sortierpfade. Damit gehen wertvolle Rohstoffe verloren. Um die Recyclingquoten zu erhöhen, Abfälle zu verringern und Deutschland bzw. Europa auch unabhängiger von Rohstofflieferungen zu machen, sind weiterhin Investitionen notwendig.
Wie kann man feststellen, ob Verpackungen recycelbar sind?
Das Label „Recyclingfähig“ vom Grünen Punkt – Duales System Deutschland GmbH und das DPG-Kennzeichen der Deutsche Pfandsystem GmbH für Einweg-Getränkeverpackungen machen recyclingfähige Produkte kenntlich. Ebenso sind die „RECYCLINGFÄHIG DIN plus“ sowie das „flustix RECYCLABLE DIN plus“-Siegel bei Kunststoffen anerkannt. Sie werden vom TÜV Rheinland®/DIN Certco verliehen und bescheinigen die Zertifizierung nach den Normen DIN EN ISO 14021 und DIN EN 13430.
Innerhalb der EU ist vom Verpackungsgesetz vorgeschrieben, dass eine Kennzeichnung mittels festgelegtem Recycling-Code sowie materialspezifischer Abkürzung erfolgt.
Welche neuen Entwicklungen gibt es im Bereich recyclebare Verpackung?
Mehrteilige Lebensmittelverpackungen
Neue Verpackungen im Lebensmittelbereich sind zunehmend aus verschiedenen, leicht voneinander trennbaren, recycelbaren Materialien zusammengesetzt. Damit können selbst besonders sensible Produkte wie Hackfleisch sicher und nachhaltig verpackt werden, z. B. mit einer Kombination aus Kartonschale und recycelbarer Folie.
Bessere Identifizierung verschiedener Kunststoffe
Dänische Wissenschaftler haben jüngst eine bahnbrechende Bildgebungstechnologie entwickelt, mit der 12 verschiedene Kunststoffarten identifiziert werden können – ideal zur Kunststofftrennung. Neuartige Recyclingverfahren machen es zudem möglich, aus Mischkunststoffen und Verbundfolien Rezyklate mit Neuwareeigenschaften zu gewinnen.
Verzicht auf Etiketten bei PET-Flaschen
Die innovative Direktbedruckung von PET-Flaschen macht Etiketten überflüssig und erleichtert das Recycling. Ebenso erlauben neuartige magnetisierbare Tinten die Direktbedruckung von Verpackungen ohne eine Änderung der bestehenden Produktionsprozesse.
FAQs
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Inwiefern schont Recycling die Umwelt, abgesehen von der Einsparung von Ressourcen?
Die Nutzung von recycelten Materialien trägt zur Müllvermeidung bei. Ihre Weiterverarbeitung erfordert meist weniger Energie – bei Aluminium zum Beispiel werden 95 % Energie eingespart. Die Herstellung von Recyclingglas erzeugt 20 % weniger CO2 und verbraucht 50 % weniger Wasser. Auch die Gewinnung von recyceltem Kunststoffgranulat benötigt weniger Energie als die Herstellung von neuem Plastik.
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Welche Verpackungen haben eine gute Recyclingfähigkeit?
Gut zu recyceln sind Monomaterialien, leicht trennbare Verbundmaterialien, Glas, Papier und Metalle. Dasselbe gilt für sortenreine Kunststoffe, die transparent oder hell eingefärbt sind, Materialien ohne Additive sowie Verpackungen ohne Klebeetiketten.
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Warum ist schwarzes Plastik und Kunststoff schwer recycelbar?
Bei der automatischen Abfalltrennung misst die Sortiermaschine mithilfe von Licht die Reflexion des Materials. Dunkles Plastik, das kaum Licht reflektiert, kann die Anlage nicht zuordnen. Es muss dann thermisch verwertet werden.
Aus diesem Grund wird mit Hochdruck an einer Lösung der Sortier-Problematik geforscht. Aktuell werden 2 Ansätze verfolgt, um auch diese Stoffe nicht durch Verbrennung aus dem Wertstoffkreislauf zu verlieren. Als vielversprechendste Variante wird der Ansatz der optimierten Sensortechnologie verfolgt, mittels welcher Polymere erkannt und möglichst sortenrein gefiltert werden sollen. Zum anderen wird der Ansatz des Flotationsprinzips weiterentwickelt, welches auf unterschiedlicher Dichte der Rohstoffe basiert und unter Zusatz von Wasser ein „Abschöpfen“ der Materialien ermöglicht.