Papier
ökologisch und ökonomisch überzeugend
Papierverpackungen schonen Ressourcen und bieten vielfältige Lösungen für Transport und Versand
- Hergestellt aus erneuerbaren Rohstoffen wie Holz, Gras, Stroh, Kenaf oder Kakaobohnen
- Besonders ressourcenfreundlich mit einem Altpapier-Anteil von bis zu 100 %
- Kostengünstig einzusetzen für zahlreiche Waren
- Recyclingfähig und biologisch abbaubar
- Mit entsprechender Zertifizierung industriell oder im Garten kompostierbar
- Kennzeichnung mit anerkannten Siegeln zur verbraucherfreundlichen Identifikation
Was sind umweltfreundliche Verpackungen aus Papier?
Umweltfreundliche Verpackungen aus Papier basieren auf nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Gras, Bambus oder Kakaobohnen. Sie können ganz oder teilweise aus Altpapier, d. h. recycelten Papierfasern, bestehen. Papierverpackungen sind leicht, bedruckbar und preisgünstig. Sie können vielseitig eingesetzt werden, sind mehrfach recycelbar und biologisch abbaubar.
Wofür werden umweltfreundliche Verpackungen aus Papier verwendet?
Typische Einsatzbereiche für Verpackungsmaterial aus Papier sind Versandtaschen, Blockbodenbeutel, Seitenfaltensäcke, Füll- und Polsterpapiere, Wickelpapiere und Papierklebebänder. Auch Papiertragetaschen, Zeitschriftenbanderolen und Verpackungen für trockene Lebensmittel werden aus Papier gefertigt.
Bei hoher Beanspruchung wird oft das besonders widerstandsfähige Kraftpapier mit einem hohen Anteil an Frischfasern (mindestens 80 %) eingesetzt oder alternativ Karton. Dünnes Seidenpapier mit Grammaturen unter 30 g/m2 wird zum Einschlagen empfindlicher Waren genutzt. Für die nachhaltige Verpackung feuchter und fettiger Lebensmittel eignet sich z. B. wachsbeschichtetes Seidenpapier.
Für welche Waren eignen sich Papierverpackungen?
Papierverpackungen nach Anwendungsbereichen
- besteht aus bis zu 100 % Recyclingpapier
- platzsparende Lagerung – Luft wird erst vor Verwendung eingeblasen
- Entsorgung über Altpapiertonne
- hohe Schutzwirkung
- blickdicht und beschreibbar
- 100 % recyclingfähig
- keine Noppenabdrücke auf Waren bei Papierkaschierung
- ggf. mit heimkompostierbarer Siegelschicht
- Papier-Luftpolsterfolien, die Papier und Noppenfolie kombinieren, setzen Kraftpapier ein, das einen hohen Anteil an Frischfasern enthält.
Traditionelle Luftpolsterfolien bestehen aus (biobasiertem) Polyethylen oder Polyamid. Luftpolsterfolien können aber auch als Kombination von Kraftpapier und Noppenfolie oder komplett aus Papier hergestellt werden. Bei Luftpolsterfolien aus 100 % Papier wird die Luft erst kurz vor Verwendung eingeblasen. Diese nachhaltigen Verpackungen lassen sich damit platzsparend lagern.
- hohe Reißfestigkeit
- kann mit Fäden zusätzlich verstärkt werden
- gute Sofort- und Dauerhaftung
- Nassklebeband haftet auch gut bei Temperaturschwankungen
- bedruckbar
- rückstandsfrei zu entfernen
- 100 % recycelbar
- kann gemeinsam mit Versandverpackung entsorgt werden
- natürliche Optik und Haptik
- teurer als PP-Klebebänder
- nicht transparent
Papierklebebänder eignen sich für leichte und mittelschwere Pakete. Sie bestehen aus mehreren Schichten:
- Trägerschicht (Papier),
- Haftvermittler für das Klebemittel,
- Kleber (Naturkautschukkleber oder Leim auf Stärkebasis) und
- Trennlackierung (damit sich die einzelnen Papierlagen beim Abrollen voneinander lösen lassen).
Man unterscheidet zwischen Selbstklebebändern (Packband) und Nassklebebändern. Bei Letzteren wird die Klebewirkung erst im Kontakt mit Wasser aktiviert. Es eignet sich vor allem für industrielle Verpackungsanwendungen und ist überdies preiswerter als Klebebänder aus PVC oder PP.
- leicht
- bedruckbar
- recycelbar
- biologisch abbaubar
- kompostierbar
- preisgünstig
- nicht hitzebeständig
- bildet keine Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
Versandtaschen gibt es in vielen Größen, Stärken und Ausstattungen, z. B. als Versandtasche mit und ohne Polsterung, Einlage aus Karton oder Fenster. Für die klassischen Versandtaschen wird üblicherweise Kraftpapier eingesetzt. Recyclingware verwendet man z. B. für Versandtaschen aus Wellpappe, mehrlagige Versandtaschen oder ökologische, plastikfreie Alternativen zu Luftpolstertaschen, die mit einer Füllung aus geschreddertem Recyclingpapier ausgestattet sind.
- leicht
- mehrfach verwendbar
- recyclingfähig
- kompostierbar
- sehr gute Fixier- und Polstereigenschaften
- kann auch aus Altpapier, Gras und Stroh hergestellt werden
- bildet keine Barriere gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
Polsterpapier, das auch als Knüllpapier bezeichnet wird, wird zum Ausstopfen von Hohlräumen in Versandverpackungen eingesetzt. Es schützt empfindliche Waren während Transport und Versand vor dem Verrutschen. Üblicherweise wird hierfür die einfachste Produktqualität (Schrenzpapier) eingesetzt, die zu
100 % aus Recyclingfasern besteht.
- leicht
- bedruckbar
- vielseitig einsetzbar
- mehrfach recycelbar
- biologisch abbaubar
- kompostierbar (nicht bei allen Beschichtungen!)
- kostengünstig
- bei Lebensmittelkontakt nur Frischfasern oder beschichtetes Recyclingpapier erlaubt
- unbeschichtet keine Barrierewirkung gegen Feuchtigkeit, Fett und Sauerstoff
- Nassverfestiger in Tiefkühlverpackungen sind problematisch beim Recycling
Papierverpackungen für Lebensmittel werden aus natürlichen oder synthetischen Fasern auf Cellulosebasis hergestellt, aus Holzschliff oder aus Fasern, die aus synthetischen Hochpolymeren gewonnen werden. Recycelte Papierfasern dürfen für Lebensmittelverpackungen nur dann eingesetzt werden, wenn über die sogenannte gute Herstellungspraxis gewährleistet ist, dass diese keine Reste von Druckfarben oder Klebstoffen enthalten und auch sonst keine bedenklichen Stoffe beim Kontakt in das Lebensmittel übergehen können.
Welchen Vorschriften unterliegen Papierverpackungen?
Lebensmittelkontaktmaterialien, die EU spricht auch von Food Contact Materials (FCM), unterliegen generell verschiedenen europäischen und nationalen Vorschriften, u. a. der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004, dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, der Bedarfsgegenständeverordnung und der Verordnung (EG) Nr. 2023/2006. Diese sollen sicherstellen, dass von den Verpackungen keine gesundheitsschädlichen Stoffe auf das Lebensmittel übergehen oder die Qualität der Ware in irgendeiner anderen Weise, z. B. Geruch, Geschmack, beeinträchtigt wird.
Gibt es alternative Rohstoffe zu Holz für die Papierherstellung?
Papier kann nicht nur aus Holz bzw. Zellstoff hergestellt werden, sondern auch aus anderen Fasermaterialien. Hierfür gibt es eine enorme Bandbreite an Alternativen, von denen einige sogar recht skurril anmuten.
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Papier aus Gras – regional verfügbarGrasfasern können Frisch- und Recyclingfasern bis zu einem gewissen Prozentsatz in Verpackungen aus Papier oder Karton ersetzen. Als Beimischung zu Recyclingfasern geben sie der Verpackung eine bessere Festigkeit. Überdies ist Gras regional verfügbar und kann beispielsweise von Ausgleichsflächen der Landwirtschaft gewonnen werden. Das spart lange Transportwege und somit CO2-Emissionen.
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Bambus – ein schnell nachwachsender Rohstoff für PapierBambus ist eine enorm schnell wachsende Pflanze, die überwiegend in tropischem und subtropischem Klima wächst. Sie stellt wenig Ansprüche an die Bodenqualität und benötigt weder Düngemittel noch Pestizide. Papier aus Bambus hat eine hohe Festigkeit und eine sehr glatte Haptik. Es eignet sich bspw. für Kraftpapier aber auch, entsprechend beschichtet, für Food-Boxen.
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Eukalyptus – industrieller Anbau für die PapierindustriePapier kann ebenfalls aus Eukalyptus hergestellt werden. Dafür wird dieser auf Plantagen kultiviert. Große Anbaugebiete in Europa befinden sich vor allem in Portugal und Spanien. Der Anbau von Eukalyptus in Monokulturen wird kritisch gesehen. Für die Zellstoffgewinnung aus Eukalyptus werden weniger Chemikalien benötigt als bei Kiefer oder Birke. Die kurzen Eukalyptusfasern verleihen dem Papier eine glatte, exzellent zu bedruckende Oberfläche. Das Papier kann u. a. für Kuverts verwendet werden.
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Zuckerrohr – Verwendung von Reststoffen aus der ZuckergewinnungZuckerrohrfasern (Bagasse), die als Abfall nach der Zuckergewinnung übrigbleiben, können ebenfalls für die Herstellung von Papier verwendet werden. Dabei muss viel weniger Chemie eingesetzt werden als bei der herkömmlichen Papierherstellung. Aus Zuckerrohrpapier können Faltschachteln, Pappschachteln, Tragetaschen etc., aber auch Faserguss hergestellt werden. Zuckerrohr wächst schneller nach als Bäume. Bagasse steht zwar in großen Mengen zur Verfügung, allerdings nicht regional in Europa.
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Kenaf – schnellwachsende Pflanze aus AfrikaKenaf ist eine schnellwachsende, wärmeliebende Pflanze. Ihre juteähnlichen Fasern eignen sich u. a. für die Papierherstellung. Aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit kann sie in Europa nur in wärmeren Regionen, bspw. im Mittelmeerraum, angebaut werden und wächst hier nur einjährig. Kenaf verträgt keine Trockenheit. Idealere Wachstumsbedingungen findet die Pflanze in tropischen und subtropischen Regionen, z. B. Indien, China und Südostasien.
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Kakaoschalen – für hitzebeständige PapiereFür die Herstellung von Kakaopapier verwendet man die Fasern der Kakaoschalen, die nach dem Rösten der Kakaobohnen als Abfallprodukte zurückbleiben. Kakaopapier ist besonders hitze- und kältebeständig und eignet sich damit als nachhaltige Verpackung für Back- wie für Tiefkühlwaren. Überdies ist Kakaopapier kompostierbar nach EN 13432.
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Ausschüsse industrieller LebensmittelproduktionEine Alternative zur Verwertung landwirtschaftlicher Reststoffe in Biogasanlagen ist die Verwendung als Rohstoff für exklusive Papiere. Hierfür eignen sich Reste von Zitrusfrüchten und Kiwis ebenso wie Kokosnüsse, Kakao, Kaffee, Kirschen, Haselnüsse, Mandeln, Oliven, Lavendel oder auch hierzulande anfallender Spargelausschuss und -schalen. Die Verwendung agrarwirtschaftlicher Abfälle trägt zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei.
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Hanf – perfekt für SpezialpapiereZellstoff aus Hanf enthält deutlich längere Fasern als Holzzellstoff und ist damit deutlich reißfester als holzbasierte Papiere. Da die Herstellungskosten ein Vielfaches im Vergleich zu holzbasierten Papieren betragen, werden Hanfpapiere nicht für Verpackungen verwendet.
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Fäkalien großer Pflanzenfresser wie Elefanten, Kühe, Pferde, EselDie im Kot enthaltenen wertvollen Pflanzenfasern können in einem Reinigungs- und Kochprozess – ohne Zugabe von Chemikalien – gewonnen werden. Anschließend werden die gereinigten Fasern mit Zellstoffmaterial regionaler Pflanzen gemischt, z. B. Maisstängel, Heu oder in tropischen Regionen auch Bananenbaumstämme. Die anschließende Papierherstellung erfolgt mit traditionellen Siebverfahren.
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Stein bzw. CalciumcarbonatEine mineralische Alternative zu pflanzenbasierten Rohstoffen ist Calciumcarbonat. Dieses wird eingesetzt, um Papier weißer zu machen. Man kann es auch zu einem großen Prozentsatz zur Papierherstellung selbst verwenden, wenn man es mit HD-PE Polyethylen vermischt.
Wie hoch ist der Prozentsatz der recycelten Verpackungen aus Papier?
Papier ist ein günstiger und umweltfreundlicher Rohstoff, der in Deutschland den Erhebungen von Statista zufolge zu 99,8 % recycelt wird. Die Voraussetzungen dafür hat das über Jahrzehnte auf- und ausgebaute Sammelsystem für Papier, Pappe und Karton geschaffen. Die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes sind damit bereits übererfüllt:
- Recyclingquote bis 31.12.2025: 75 %
- Recyclingquote bis 31.12.2030: 85 %
Wie ist die Umweltbilanz von Papier als Verpackung?
Papierverpackungen gelten allgemein als umweltfreundlich, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Allerdings muss man beim Aspekt der Umweltfreundlichkeit mehr als diesen Faktor betrachten. Einfluss auf die Beurteilung der Umweltfreundlichkeit von Papier haben auch folgende Aspekte:
- Verbrauch von Bodenressourcen/Bodenfruchtbarkeit
- Einfluss des Rohstoffes auf Biodiversität und Ökosysteme
- Umweltbelastungen durch Transportwege
- Energieeinsatz für die Faser- und Zellstoffgewinnung
- Verbrauch/Belastung von Wasser für die Papierherstellung
Altpapier hat eine gute Ökobilanz
Recyclingpapiere sparen laut Umweltbundesamt 78 % Wasser, 68 % Energie und 15 % CO2-Emissionen. Da Altpapier hauptsächlich aus Europa stammt, wird die Umwelt geringer belastet als bei Frischfaserimporten aus Übersee. Auch in Bezug auf Biodiversität und Klimawandel attestiert die Studie des Umweltbundesamte dem Altpapier einen positiven Einfluss.
Potenziale liegen in der Optimierung von Recyclingströmen
In Deutschland funktioniert das Papierrecycling schon sehr gut. Potenziale liegen allerdings noch in der Etablierung sauberer Stoffströme, z. B. für das Recycling sauberer Papierhandtücher, oder in der recyclingfreundlichen Gestaltung von Papierverpackungen ohne kritische Inhaltsstoffe.
Nachhaltige Papierherstellung durch Kaskadennutzung
Bisher wurde hauptsächlich nach alternativen Rohstoffen zur Papierherstellung gesucht. Moderne Forschungsansätze nehmen nun auch eine Mehrfachverwendung des Rohstoffes Holz in den Blick. Denn während Papier selbst zwar recycelt wird, liegen noch ungenutzte Potenziale in der Eingliederung von Altholz in die Wertschöpfungskette.
Aus Vollholz könnten am Ende des Lebenszyklus beispielsweise spanbasierte Güter hergestellt werden, die später wiederum zu faserbasierten Produkten wie Papier weiterverarbeitet werden. Am Ende des Papierlebenszyklus können die Faserstoffe noch von der chemischen Industrie verwendet werden. Den Endpunkt bildet die energetische Verwertung.
Wie kann man feststellen, ob es sich um umweltfreundliches Verpackungsmaterial aus Papier handelt?
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FSC®-Siegel und PEFC™-Siegel
Die Umweltfreundlichkeit von Verpackungsmaterial aus holzbasiertem Papier gewährleistet das sogenannte FSC®-Siegel der Organisation „Forest Stewardship Council®“. Das international bekannte Siegel wird nach einer strengen Zertifizierung vergeben und steht für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Bewirtschaftung von Wäldern. Dasselbe gilt für das PEFC™-Siegel des „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“.
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Blauer Engel-Kennzeichnung
Der „Blaue Engel“ ist ein Symbol, das umweltschonend hergestelltes Papier aus 100 % Altpapierfasern kennzeichnet. Daneben gibt es Symbole für Recyclingfähigkeit wie den „Grünen Punkt“ oder ein Signet aus drei Pfeilen, die ein Dreieck bilden.
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Kompostierbarkeit
Papier – ohne Beschichtung, mineralölhaltige Bedruckung und Kunststoff-Etiketten – ist generell kompostierbar. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die ökologischen Verpackungen tatsächlich nach der EU-Norm EN 13432 als kompostierbar zertifiziert sind.
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EU Ecolabel
Mit dem EU Ecolabel können seit November 2020 umweltfreundliche Druckerzeugnisse, Schreibwaren aus Papier und Papiertaschenerzeugnisse gekennzeichnet werden. Die Kriterien für die Vergabe des Siegels sind im Beschluss (EU) 2020/1803 festgeschrieben. Im Fokus stehen Umweltauswirkungen, Lebenszyklus und Kreislaufwirtschaft.
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UWS-Kennzeichnung
UWS steht für Umweltschutzpapier. Es wird aus 100 % Altpapier hergestellt, ohne De-Inking und Bleichen – das Papier sieht daher grau aus. UWS-Papier kann man u. a. an Schriftzügen wie „UWS-Papier“ oder dem „Ökopa“-Siegel erkennen. In der Herstellung ist es noch umweltschonender als Papier, das mit dem Blauen Engel gekennzeichnet ist.
Welche neuen Entwicklungen gibt es im Bereich umweltfreundlicher Verpackungen aus Papier?
Papier mit Barriere-Beschichtung
Ein zentrales Thema bei nachhaltigen Lebensmittelverpackungen aus Papier sind Barriere-Beschichtungen. Diese können wasserabweisend, öl- und fettbeständig sein oder vor einer möglichen Migration von MOSH/MOAH (Kohlenwasserstoffen, die in Mineralöl vorkommen) aus Recyclingverpackungen schützen. Aktuell werden Beschichtungen aus Polyethylen (PE), Wachsen, Silikonen und Fluorchemikalien eingesetzt.
Forschungsprojekte zu biobasierten Beschichtungen werden von verschiedenen Forschungseinrichtungen und Institutionen durchgeführt, z. B. der Papiertechnischen Stiftung (PTS), dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV), dem Institut für Makromolekulare Chemie und Papierchemie der TU Darmstadt, dem Institut für Holzforschung uvm. Neben der Funktionalität ist insbesondere die Frage von Relevanz, wie sich die neuen Beschichtungen im Recycling auswirken.
Papierfaserguss als Ersatz für Kunststoff
Papierfaserguss aus Altpapier ist eine moderne und nachhaltige Alternative zu Kunststoffverpackungen. Bekanntestes Anwendungsgebiet sind Eierkartons. In modernen Transportverpackungen setzt man Faserformtrays und Faserguss-Polster als alternatives Verpackungsmaterial zu Styropor ein. Es hat gute Dämpfungseigenschaften, die über spezielle Konstruktionsmethoden noch verbessert werden können.
Papierfaserguss ist perfekt für den Schutz empfindlicher Güter. Er wird individuell für die zu verpackende Ware angefertigt. Mittlerweile können sogar Flaschen aus Faserguss hergestellt werden und damit schwere und in der Logistik teure Glasflaschen ersetzten sowie Kunststoffe einsparen.
FAQ
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Wie häufig kann man Altpapier wiederverwerten?
Altpapierfasern lassen sich bis zu sechsmal recyceln. Da sich die Fasern durch die mehrfache Verwendung verkürzen, ist die Zugabe von Frischfasern notwendig, wenn ein gewisses Maß an Stabilität bzw. Festigkeit gewünscht ist.
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Sind Verpackungen aus Papier nachhaltiger als Verpackungen aus Kunststoff?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten und muss immer vor dem Hintergrund des zu verpackenden Produktes betrachtet werden. Eine Lebensmittelverpackung muss bspw. je nach Produkt unterschiedliche Ansprüche erfüllen: Fettige Lebensmittel benötigen eine andere Verpackung als Trockenware. Eine vom NABU beim ifeu-Institut in Auftrag gegebene Studie zeigt, wie diffizil das Thema ist und dass Papierverpackungen in Sachen Ökobilanz bei Lebensmittelverpackungen nicht immer die Nase vorn haben.
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Welche Papierverpackungen für Lebensmittel haben eine gute Ökobilanz?
- Nudeln können sehr gut in Papierbeuteln aus 100 % Papier verpackt werden, ebenso Müsli. Sie schneiden deutlich besser ab als Pappkartons.
- Für regionale Molkereiprodukte sind 3K-Becher aus dünnem Kunststoff, Pappbanderole und Aludeckel genauso umweltfreundlich wie Mehrweggläser.
- Papier und Kunststoff haben eine bessere Ökobilanz als Einwegglas – trotz der hohen Recyclingquoten.
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Sind mehrteilige Verpackungen aus Papier und Folienbeutel eine nachhaltige Verpackungslösung?
Nein. Mehrteilige Verpackungen aus Karton und Folienbeutel sind recht schwer. Überdies wird für die Innenbeutel aus Kunststoff nicht wesentlich weniger Material benötigt als für stärkere Varianten, die als Primärverpackung ohne Umkarton eingesetzt werden können.
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Wie werden Papierverpackungen entsorgt?
Über die Altpapiertonne, wenn sie zu mindestens 95 % aus Papier bestehen. Wenn man die Verpackung händisch einreißen kann, darf sie zum Altpapier, ansonsten gehört sie in die gelbe Tonne.
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Wie soll man beschichtete Papiere entsorgen?
Mit Kunststoff oder Aluminium beschichtetes Papier ist in der gelben Tonne zu entsorgen. Bei starken Verschmutzungen gehört das Verpackungsmaterial aus Papier in die Restmülltonne. Umweltfreundliche Papier-Verpackungen mit organischen Beschichtungen können komplett ins Altpapier gegeben werden. Die entsprechenden Hinweise sind zumeist auf dem Verpackungsmaterial aufgedruckt.